VAS DairyComp Tipp – Fresh Cow Management – Transition

Uelzen

Dieses Mal haben wir uns das Thema Fresh Cow Management – Transition – herausgenommen, um Ihnen ein paar Tipps und Tricks zu Auswertungsmöglichkeiten in diesem Bereich zu geben. Wie wir wissen, hat die Transitphase und wie die Tiere durch sie hindurch kommen, einen sehr großen Einfluss auf die Leistung in der nächsten Laktation. Wenn es schlecht läuft in der Transitphase, ist nicht nur die Leistungsfähigkeit in Gefahr, sondern auch die Reproduktion, Zellzahl sowie die Lebenszeit in der Herde. All diese Punkte sind sehr wichtig und können im Endeffekt sehr teuer werden. Es gibt viele Hilfsmittel zur Kontrolle und Analyse, um schnell herauszufinden, wie die Transitphase verläuft und ob sie verbesserungswürdig ist. ABER, wenn die Daten nicht im Herdenmanagementprogramm eingegeben werden, können Sie nicht von diesen wertvollen Informationen profitieren. Damit haben wir den ersten Tipp für die Transitphase bereits eingeläutet: Vollständiges Eingeben von Daten und Gesundheitsereignissen, auch wenn momentan alles super läuft.

Erkrankungen in der Frühlaktation

Wenn wir uns das Auftreten von Gesundheitsereignissen ansehen, bekommen wir eine gute Vorstellung davon, was auf dem Betrieb gerade passiert. Man kann sehen, wann das Auftreten bestimmter Ereignisse hoch war und wann es eine signifikante Änderung gab. In der Abbildung 1 haben wir ein Beispiel für Sie. Anhand der roten Kurve sehen wir die Anzahl der Kalbungen des jeweiligen Monats. Im Juli/August können wir einen sprunghaften Anstieg der Abkalbungen sehen. Zugleich sehen wir einen deutlichen Anstieg an Mastitis-, sowie Metritis-Ereignissen. Auf die erhöhte Anzahl an Kalbungen war der Betrieb vielleicht nicht vorbereitet. Die Metritis-Ereignisse bleiben hoch, auch als die Zahl der Kalbungen pro Monat wieder etwas abnimmt. Man kann auch sehen, dass das Auftreten der Ereignisse bis Juni 2016 gesunken ist.

Diese Grafik finden Sie in DairyComp im GUIDE-Auswertungstool, dass Ihnen viele Managementfragen grafisch, sowie tabellarisch beantwortet. Abbildung 1 stellt die Antwort zur Frage: „Weisen die Anzahl von Erkrankungen in der Frühlaktation auf ein aktuelles Problem hin?“

Abgänge

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Abgänge. Man sollte sich bewusstmachen, wie viele Tiere in den ersten 60 Laktationstagen die Herde verlassen, da diese Zahlen auf Transitprobleme hinweisen. Die Abgänge vor dem 60. Laktationstag kosten den Betrieb richtig viel Geld. In dieser Phase sollten die Tiere eigentlich auf dem Produktionspeak sein. Abbildung 2 zeigt eine Tabelle über Tiere, die den Betrieb verlassen haben, nach Tagen in Milch (SOLD: Verkauf/ DIED: Verendet). Sie sehen hier, dass viele Tiere den Betrieb in den besagten ersten 60 Laktationstagen verlassen. Die Gesamtzahlen sind rot eingefärbt. Der Zeitraum kann beliebig gewählt werden. Hier beträgt er 1 Jahr. Zum besseren Verständnis ist auch die Anzahl an Kalbungen (FRESH) in diesem Zeitraum aufgeführt. Ziel ist es, weniger als 10% Abgänge in den ersten 60 Laktationstagen zu erreichen. In unserem Beispiel liegen die Abgänge leicht darüber, bei rund 12,3%.

Leistung nach 4 Wochen

Wenn wir uns nun die Leistungen der frischen Tiere ansehen, mit Hilfe der Wochenmilch von vor 4 bzw. 6 Wochen, bekommen wir damit einen hervorragenden Indikator auf eine gute bzw. mangelhafte Transitphase. Die Auswertung zeigt Ihnen den prozentualen Anteil der Tiere nach Monat, die das Ziel (selbst gewähltes Produktionsmaximum) nicht erreicht haben (Abbildung 3). In dieser Abbildung haben wir Erstlaktierende dargestellt, die in Woche 4 nach der Kalbung weniger als 25kg Milch haben. Sie sollten dies auch für Woche 6 und für Mehrkalbskühe nachsehen. Die erste Spalte zeigt den Abkalbemonat, die zweite den Prozentwert, die dritte die Anzahl der Tiere unter 25kg Milch in Woche 4 und die vierte Spalte zeigt die Anzahl Kalbungen des Monats. In der letzten Spalte sehen wir das Konfidenzintervall für die Aussagekraft der Werte. Wir können hier schön sehen, dass bis September 2016 die Anzahl der Tiere unter 25kg Milch bei den Erstlaktierenden erhöht war. Ebenso sehen wir aktuell wieder einen Anstieg im April/Mai 2017.

In einem der später folgenden Newsletter werden wir uns auch noch andere Bereiche der Transitphase ansehen und auf Fett/Eiweiß-Quotienten, Länge der Trockenstehphase und dem Zellzahlverlauf während der Trockenstehphase (letzte Zellzahlmessung vor dem Trockenstellen bzw. erste Zellzahl der neuen Laktation) eingehen.

Zusammenfassend stellt sich jedoch immer die folgende Frage, zu der wir einige Antworten parat haben.

Wo fangen Sie denn an zu suchen, wenn Sie nach Problemen in der Transitphase suchen?

  1. Überbelegung in der Anfütterungs- bzw. Abkalbegruppe.
  2. Zu wenig Fressplätze, besonders wenn Kühe und Erstlaktierende in der gleichen Gruppe sind.
  3. Länge der Trockenstehphase.
  4. BCS der Anfütterungs-bzw. Abkalber/Frischmelkergruppe.
  5. Fütterung.
  6. Hygienelevel in Anfütterungs-bzw. Abkalber/Frischmelkergruppen.

Die Transitphase ist extrem wichtig für unsere Milchkühe. Dort gibt es viele Änderungen und Stress für die Tiere. Die Phase, drei Wochen vor der Kalbung bis drei Wochen danach, entscheidet über Gesundheit, künftige Leistung und Fruchtbarkeitskennzahlen aller Tiere für die nächste Laktation.